Zeit: Morgens. Ort: Die Insel Rhodos in Griechenland. Altstadt. Schauplatz: Eine unbeschreiblich gut duftende Bäckerei.
Constantin und ich sitzen an einem der kleinen Tische dieser schönen Bäckerei, genießen unseren Kaffee in der Frühlingssonne, als Constantin neben mir lächelt und mir das Gespräch übersetzt von einem italienischen Touristen-Paar am Nachbartisch:
Der Mann klagt über die Schmerzen, die er von der offenbar kürzlich erlebten Zahn-Op hat und welche Medikamente er nehmen muss, die aber diese und jene Nebenwirkungen haben und überhaupt sie ihm gar nicht so helfen wie gedacht und er gar nicht weiß, ob er sie weiter nehmen soll oder nicht und ...
Seine Frau unterbricht zwischen zwei Croissant-Bissen, liebevoll seine Litanei und sagt:
"Du weißt doch, mein Liebster, was die stärkste Medizin ist... Dass Du Dich erinnerst, dass Du stark und gesund bist und wenn Du das weißt Du Dich innerhalb kürzester Zeit auch so fühlen wirst. Das ist besser als alle Medikamente der Welt." Sagt's. Er nickt. Sie nippen beide an ihrem Cappuccino. Und unterhalten sich weiter über die Pläne des Tages.
Während Costa + ich uns anschauen
und freuen an diesem alltäglichen Moment von angewandter menschlicher Liebe + Weisheit dabei gewesen zu sein.
Erinnern wir uns nicht schließlich gegenseitig immer wieder an Wer-Wir-Wirklich-Sind? Mal vergisst es der eine, mal der andere. Aber zum Glück sind wir
keine Inseln und haben uns alle gegenseitig.
Und solange sich einer erinnert - ist doch alles gut.