Advent
ist mehr als der 4 Wochen Countdown bis es Weihnachten ist und es Geschenke gibt.
Advent gehört seit jeher zur heiligen Jahreszeit.
Draußen, wenn es immer dunkler und dunkler wird. Und wir uns mehr und mehr einkuscheln. Lichter anzünden, Kerzen, Lichterketten aufhängen. Mit Licht die Dunkelheit schmücken und aufhellen.
Advent ist dann, wenn die Tage immer kürzer werden, das Licht immer rarer wird und alles in uns sich nach dem Licht sehnt. Und endlich, endlich, wenn es nicht mehr dunkler werden kann - kommt die Wintersonnenwende und die Tage werden ab dem 21.12. wieder länger.
Wir wissen, dass das Licht auch in unseren dunkelsten Tagen und Stunden da ist.
Auch, wenn wir es gerade nicht sehen.

Dezember ist seit vielen Jahren ein besonderer Monat in meinem Leben.
Ein intensiver. Manche Explosion ist im Dezember passiert.
In einem Dezember hat sich mein ganzes Leben verändert, als ich mich von meinem langjährigem Lebenspartner trennte und der zerbrochene Traum das Licht ausknipste.
Der Mann meiner besten Freundin ging in einem Dezember nach Hause und hinterließ uns mit der Dunkelheit der tiefen Trauer.
In einem anderen Dezember wurde in unsere Praxisräume eingebrochen.
Und je mehr ich nachdenke, desto mehr 'Dezember to remember' fallen mir ein.
Wenn ich mir die Historie meiner Dezember anschaue müsste es mir davor grauen, wenn es wieder Dezember ist. Doch ganz im Gegenteil.
Es ist eine heilige Zeit.
Selbst jetzt wo ich während der dunklen Jahreszeit auf Kreta bin und Licht immer noch üppig da ist - mein Inneres weiß, dass es Dezember ist.
Das Dunkle bekommt Raum und Platz. Unangenehmes, das in der Geschäftigkeit der anderen Jahreszeiten, wenig Aufmerksamkeit bekam: Bekommt jetzt die Bühne.

Advent ist eine spirituelle Praxis in der wir uns bereit machen für das Licht.
Wir leeren uns, um dem Licht mehr Raum in uns zu geben.
Sich frei zu machen, loszulassen ist eine der wichtigen spirituellen Praktiken.
Da wo Platz ist kann das Leben, das Licht, Gott in uns treten.
Wenn wir voll mit uns sind und unserem Kram, dann ist das Licht immer noch da.
Nur für uns kaum fühlbar.
Die Dezember Tage sind ganz ohne mein bewusstes Zutun besondere Tage. Das Licht übernimmt die Führung und lässt mich still werden. Nach innen gekehrt. Einkehr. Umkehr.
In der eigenen inneren Höhle. Die Wahrheit, die ruft. Eine Laterne im Dunklen - eine Stimme im Gedankennebel - die den Weg weist.

Die folgenden Zeilen sind von der spirituellen Autorin und Lehrerin Caroline Myss:
"Wie kann ich dir das Licht erklären?
Licht ist kein Gegenstand, keine Metapher.
Du kann es dir nicht einbilden.
Licht ist die heilige Zutat des Lebens.
Es ist das, was dich am Leben hält.
Licht regiert unser Leben.
Licht ist was durch dich fließt. Es ist das, was du an andere weitergibst
und was dich mit denen verbindet, die du liebst.
Und du fühlst es, wenn du es ausschaltest - mehr als, wenn es an ist.
In Situationen, in denen jemand dich verletzt oder du ärgerlich bist, dann spürst du wie das Licht in dir splittert.
Sehr wahrscheinlich genau dann spürst du das Licht am Meisten: Bei der Erschütterung.
Du fühlst die Unterbrechung in deinem Magen, in deinem Herzen.
Weil du die Verbindung zu einer anderen Person oder in eine
Situation unterbrochen hast - die Lichtschnur zwischen euch ist
gebrochen.
Wenn unser Licht schwach wird werden wir deprimiert.
Was trübt unser Licht?
Unsere Entscheidungen.
Und was erhellt uns?
Unsere Entscheidungen.
Die Entscheidung gütig zu sein trübt dich nicht.
Die Entscheidung zu lieben trübt dich nicht.