Ich war in meinem 20ern und das Ende meiner Schauspielausbildung rückte immer näher. Was bedeutete, dass ich bald keine Studentin mehr sein würde, somit raus aus dem sicheren Ausbildungsnest hinaus in die Welt entlassen werden würde, um mich dort zu beweisen. Kurz: Mir meinen Lebensunterhalt mit Schauspiel zu verdienen.
Alles, was ich hörte waren die lauteren und leiseren Meinungen, wie das nichts werden würde. Keiner in meinem Umfeld war in freiberuflichen, künstlerischen Tätigkeiten oder selbstständig. Und für meine Familie und Freunde war meine Berufswahl etwas zwischen exotisch und Kamikaze. Und ganz gewiß fernab von jeglicher normalen Realität. Je mehr sie mich skeptisch fragten wie es danach weitergehen sollte und wie ich mir das vorstellte, desto mehr färbte es auf mich ab und die Frage wurde immer unangenehmer.
Ja, wie stelle ich mir das vor? Wie werde ich es machen?
In mir gab es keinerlei inneren Anker, der mir sagen konnte wie ich mit all diesen 'Das wird sowieso nichts.' Aussagen umgehen sollte. Ich fühlte mich unsicher, auf mich alleine gestellt und gleichzeitig entschlossen allen Schwarzmalern das Gegenteil zu beweisen. Auch, wenn mein Vorhaben allen gesellschaftlichen Normen und Werten widersprach mit denen ich aufgewachsen war. Keine Stabilität oder Sicherheit. Enorme Konkurrenz durch ein Überangebot an Schauspielerinnen für eine Handvoll Jobs, absolut auf Glück angewiesen und sehr wenig in der eigenen Kontrolle.
Und doch war das genau das, was ich wollte.
Was ich nicht wußte war wie damit umzugehen. Wie ich in all diesen Bedingungen und Umständen ruhig, zentriert, voller Vertrauen in die Zukunft blicken kann. Wie ich an meinen Weg und meine Ziele glaube ohne, dass Ängste, Sorgen und Stress meine täglichen Gefährten sind. Und dass, obwohl die Gründe für 'Warum es schwer ist und nichts werden wird' ich viele Male von Berufserfahrenen Kollegen/innen gehört hatte.
Was ich so dringend brauchte und nirgends finden konnte war: Wie es klappt!
Die Einzigen, die damit erfolgreich waren sah ich in den Magazinen. In kleinen Ausschnitten und Häppchen erzählten sie von ihrem Weg, aber ohne dass jemals deutlich wurde was sie in sich 'gemacht' haben. Wie sie mit all dem inneren Aufruhr und Lärm umgegangen sind.
Auch, wenn ich es damals nicht so genannt hatte wußte ich: Wenn mir schon keiner helfen kann, dann brauche ich Hilfe wie ich mir selbst helfen kann. Wie ich meine Gedanken und Gefühle bändige und über das hinaus navigiere was meine Umgebung als möglich, lebenstüchtig und erfolgreich ansieht.
Hätte ich eine anderen beruflichen Weg eingeschlagen wie z.B. Lehrerin, Beamtin, Juristin, Ärztin, kaufmännische Angestellte und ähnliches, dann hätte mein Umfeld wie mein genetischer Bauplan mir sowas von Rückenwind gegeben. Nur zog mich so gar nichts in diese Richtung. Stattdessen rief es mich weg vom vorhersehbaren Weg der Sicherheit hinein in das nebulöse Land der Ungewissheit.
Keiner meiner Freunde kam dorthin mit. Ich hatte neue Freunde, die im gleichen Boot saßen. Uns helfen konnten wir nicht. Uns verbanden die gleichen Fragen - Antworten konnten wir uns gegenseitig keine geben.
Bis zu dem Tag an dem ich ein Buch entdeckte in dem es darum ging die eigene innere Welt zu heilen. Perspektiven, die ich bis dahin noch nie gehört hatte.
Das war der Beginn meiner Selbst-Hilfe, der Startpunkt an dem ich mich aufmachte um zu heilen, was auch immer geheilt werden musste, um mein Leben zu 'entblockieren' und nach meinen Vorstellungen zu leben.
Das Buch hieß: Gesundheit für Körper und Seele von der fabelhaften Louise L. Hay.
Seitdem ist so einiges passiert. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass das zehn Jahre später zu meinem Beruf werden würde: Anderen zu helfen sich selbst zu helfen - zu heilen und zu leben wie man es von Herzen gerne möchte.
Im nächsten Blog Artikel teile ich mit dir, was ich mir damals gewünscht hätte zu wissen.
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